Asyl: Bezirksregierung Arnsberg will im nächsten Jahr bis zu 3000 weitere Landesplätze schaffen

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Eine Delegation der Bezirksregierung Arnsberg (mit Regierungspräsident Heinrich Böckelühr, CDU) informierte in Dortmund über die Flüchtlingsentwicklungen und die neu geplante ZUE in Lütgendortmund. - Foto Dortmund.de

Bis zu 3000 weitere Plätze in zentralen Landesunterkünften sollen im kommenden Jahr im Regierungsbezirk Arnsberg für Asylsuchende geschaffen werden.

Das haben Vertreter der Bezirksregierung jetzt in Dortmund mitgeteilt. Sie informierten die Stadt über die Flüchtlingsentwicklungen und die neu geplante Landesunterkunft – ZUE – im Hotel Ibis in Lütgendortmund (wir berichteten).

„Das Thema Flüchtlinge ist nicht nur in Dortmund relevant, sondern in ganz NRW“, erklärte Heinrich Böckeluhr (CDU), Regierungspräsident der Bezirksregierung Arnsberg und früherer Bürgermeister von Schwerte.

„Unser Wunsch ist, dass möglichst viele Landesplätze geschaffen werden, um nicht die Menschen sofort in die Kommunen zu verteilen. Immerhin müssen aktuell noch 41.000 Plätze geschaffen werden.“

Gemäß dem bundesweiten Verteilungsschlüssel ist NRW verpflichtet, 21,2 Prozent der nach Deutschland kommenden Flüchtlinge aufzunehmen. Die Bezirksregierung leitet die Zuweisungen an die Landeserstaufnahme in Bochum weiter, von wo aus die Menschen auf verschiedene Landesunterkünfte verteilt werden.

Die Situation in Bochum ist weiterhin angespannt, wodurch die Kapazitäten der Einrichtung erreicht sind. „Die Einrichtung kommt an ihre Grenzen“, so Regierungspräsident Böckelühr.

Neue Landes-Flüchtlingsunterkunft in Dortmund

Im Januar 2025 entsteht in Dortmund wie berichtet eine Landes-Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Hotel Ibis in Lütgendortmund.

„Ich bin der Stadt Dortmund dankbar, dass sie der Aufforderung des Ministeriums nachkommt und eine neue Landestelle schafft“, sagte Böckelühr.

Die Stadt wird durch den Betrieb der Landesunterkunft bei der kommunalen Zuweisung von Flüchtlingen entlastet. Die Kapazität der Landeseinrichtung wird auf die Zuweisungsverpflichtung der Stadt angerechnet. Das Gleiche gilt etwa für Selm-Bork mit seiner Zeltstadt und Unna mit seiner Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) in Massen.

Die Bezirksregierung Arnsberg plant im ersten Quartal 2024 die Inbetriebnahme von 1000 bis 1500 weiteren Plätzen an verschiedenen Standorten im Regierungsbezirk. Für das zweite Quartal 2024 ist die Schaffung einer ähnlichen Anzahl von Plätzen geplant.

Die Auswahl der Liegenschaften erfolgt unter Berücksichtigung der Belastung bereits eingerichteter Zentraler Unterbringungseinrichtungen in den Kommunen.

Herausforderungen und neue Konzepte

Andreas Holfeld, Leiter der Abteilung 2 der Bezirksregierung Arnsberg, betonte die Herausforderungen bei der Einrichtung von ZUEs, darunter die Akzeptanz in Politik und Bürgerschaft sowie den Fachkräftemangel.

„Wir sehen eine sich verändernde Situation im Vergleich zur Flüchtlingswelle 2015/16. Deshalb muss das Land seine konzeptionellen Überlegungen anpassen: zum Beispiel mit kleineren Liegenschaften und der Optimierung der organisatorischen Gegebenheiten“, so Holfeld. „Neue partizipative, intelligente Konzepte sind geplant.“

Einbindung der Ehrenamtlichen und Start der Landesstelle in Dortmund

Die Landesstelle in Dortmund wird im Januar in Betrieb genommen, zunächst mit einer 50-prozentigen Belegung. „Die politische Willensbildung ist abgeschlossen, ebenso die Bürgerinnen und Bürger-Information. Zuletzt fand am 30. November ein letzter Infotermin statt“, so Holfeld. Aktuell finden letzte Planungen statt, wie das Ehrenamt eingebunden werden kann. „Wir sind sehr guter Dinge, dass wir im engen Schulterschluss mit der Stadt diese Liegenschaft in Betrieb nehmen“, bekräftigte Hohlfeld.

Ehrenamtliche Unterstützung für die neue Landesunterkunft in Dortmund

Die neue Landesunterkunft in Dortmund wird tatkräftig von Ehrenämtlern unterstützt. „Ehrenamtliches Potential ist da: Viele Dortmunderinnen und Dortmunder wollen dabei mithelfen, dass die Menschen in der Stadt gut ankommen – auch, wenn sie nur eine begrenzte Zeit hier bleiben“, erläuterte Jörg Süshardt, Leitung Sozialamt.

Ein Schwerpunkt der geplanten ehrenamtlichen Unterstützung stellt ein schulähnliches Angebot für Kinder und Jugendliche dar. Gleichzeitig haben sich viele Initiativen und Vereine gemeldet, so Süshardt, um tagesstrukturierende Angebote – auch für Erwachsene – umzusetzen, zum Beispiel für Eltern. „Insofern erfüllen wir das Versprechen, dass wir die Arbeit in der Landesstelle im engen Schulterschluss angehen. Ich bin sicher, dass das ein gutes Miteinander wird und ähnlich positiv wird, wie die Entwicklung von städtischen Einrichtungen,“ betonte Süshardt.

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