Spenden für Kinderglück-Schulranzenprojekt drastisch eingebrochen – „Symbolisches Geklatsche hilft nicht“

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Schulranzenüberreichung in der Kinderglück-Halle Holzwickede / Archivbild, Quelle Stiftung Kinderglück

Die Coronapandemie trifft auch soziale Projekte. Eines davon ist das Kinderglück-Schulranzenprojekt 2020, das unter erschwerten Bedingungen auf Hochtouren läuft.

Die Stiftung erhält 2020 rund 2100 berechtigte Anträge von Kindergärten, Jugendämtern, Grundschulen sowie Betreuungseinrichtungen freier Träger für ein Schulranzenset. Im Vergleich zum Jahr 2019 bedeutet das eine Steigerung um 300 Anträge. Zugleich ist das Spendenaufkommen drastisch eingebrochen – es fehlen aktuell 25.000 Euro.

Die Tornister werden am 4. Juni 2020 von Ehrenamtlichen in der Kinderglück-Halle in Holzwickede an die Mitarbeiter/innen der genannten Institutionen ausgegeben. Der Ablauf erfolgt unter Berücksichtigung strenger Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln.

  • Insgesamt benötigt die Stiftung für das Schulranzenprojekt 2020 rund 126.000 Euro (ein Ranzenset inkl. Etui und Turnbeutel kostet im Schnitt den stark vergünstigten Kinderglück-Preis von 60 Euro).
  • Aufgrund der Coronakrise sind die Spendeneinnahmen massiv eingebrochen, sodass aktuell Spenden in Höhe von 25.000 Euro fehlen.

„Erfahrungsgemäß erhalten wir im Vorfeld des Schulranzenprojektes zusätzliche Spenden. Durch die Coronakrise fehlen diese, sodass wir ein Spendenleck von rund 25.000 Euro allein für das Schulranzenprojekt verzeichnen. Es ist allzu verständlich, dass Privatleute wie auch Unternehmen, die aufgrund der Krise selbst in Schieflage geraten sind, sich aktuell zurückhaltend in Sachen Spenden zeigen.

Wir verstehen das voll und ganz.

Gleichzeitig sehen wir, dass die Kinderarmut aufgrund der Pandemie steigt. Die Kinder sind auf den Straßen nicht sichtbar, jedoch ihre Situation verschlechtert sich täglich hinter verschlossenen Türen“, so Kinderglück-Gründer Bernd Krispin.

Kinderarmut bedeutet, dass es am Notwendigsten fehlt wie beispielsweise an Schulranzen. Kinder aus sozial schwachen Familien erleben ihren ersten Kontakt mit dem Schulsystem oft als stigmatisierend. Anders als andere Erstklässler/innen stehen sie am Tag der Einschulung mit einer Plastiktüte oder einem Stoffbeutel anstatt eines Ranzens vorm Schulportal.

Bernd Krispin geht davon aus, „dass sich die Spendensituation für unsere Stiftung wie auch anderer gemeinnütziger Institutionen im Laufe des Jahres nicht erheblich verbessert und die Auswirkungen bis weit in das Jahr 2021 spürbar sind. Konkret bedeutet das, dass Projekte drastisch zurückgefahren und dementsprechend weniger Kinder erreicht werden“.

Es sei an der Zeit von politischer Seite zu erkennen, dass ohne Vereine und Stiftungen im sozialen Bereich viel weniger bewegt werden würde. „Symbolisches Geklatsche ist nett, nützt den Kindern und uns aktuell allerdings nichts. Finanzielle Unterstützung ist notwendig, um das caritative ehrenamtliche System, auf das Deutschland so dringend angewiesen ist, aufrecht zu erhalten.“

Das Kinderglück-Schulranzenprojekt startete 2008 mit der Anfrage eines Schulranzens für einen Erstklässler. Seit einigen Jahren ist es das größte spendenbasierte Projekt dieser Art in Deutschland. Zu Beginn des Jahres werden alle kooperierenden Einrichtungen darüber informiert, dass sie Ranzenanträge stellen können. Die Einrichtungen prüfen die Bedürftigkeit der Kinder nach vorgegebenen Kriterien der Stiftung. Die genehmigten Tornister werden vor den Sommerferien an einem zentralen Verteiltag von Ehrenamtlichen in der Kinderglück-Halle gegenüber des Dortmunder Flughafens an die Antragssteller verteilt. Die Kinder wissen nicht, dass es sich um eine Spende handelt. Aufgrund dessen gibt es keine Bilder von beschenkten Erstklässler. Die Stiftung wünscht, dass die Kinder ihren ersten Schultag völlig unbeschwert erleben.

Spendenkonto Sparkasse Dortmund | Stiftung Kinderglück | IBAN DE81 4405 0199 0001 1182 42 | BIC DORTDE33

www.stiftung-kinderglueck.de

 

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