Entlastung auch für Massen – Doch Widerstand von Bürgern und Parteien gegen Umgehung OWIIIa in DO-Ost

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Diese Umgehungsstraße hätte nachhaltige Auswirkungen auch auf Unna-Massen und generell auf ganz Unna. Erst im Februar dieses Jahres forderte die Unnaer CDU nachdrücklich ein Vorantreiben der Pläne. Das passiert jetzt gerade in Dortmund.

Diese nämliche Straße – die Fortsetzung der sogenannten OWIIIa im Osten Dortmunds oder auch L663n – soll den Hellweg im Bereich Asseln/Wickede und damit auch Unna-Massen von den bekannten Verkehrsströmen entlasten.

Die Dortmunder Stadtspitze um OB Ullrich Sierau (SPD) treibt die Planung jetzt voran. Doch es gibt Widerstand von Bürgern und Parteien.

Zu einem Gespräch über den Weiterbau der L663n (OWIIIa) hatte die Bürgerinitiative „Schützt unseren Freiraum“ (BISuF) jetzt Dortmunder Kommunalwahl-Kandidaten verschiedener Parteien nach Wickede eingeladen.

Anlass war die Absicht der Stadt, die Planung durch die Einstellung von zwei Mitarbeitern in der Planungsverwaltung voran zu treiben.

Auf der geplanten Trasse an der Eichwaldstraße im Norden Wickedes konnte die Bürgerinitiative Kandidat/innen von SPD, Grünen, Linken und FDP begrüßen. Die Dortmunder CDU war der Einladung nicht gefolgt.

Umso deutlicher positionierte sich im Februar die CDU in Unna pro Trassenbau.

„Die Ortsumgehung OW III a ist eine gute Alternative zu einem drohenden Verkehrskollaps innerhalb Unnas, wenn die Fernstraßen Richtung Westen unterbrochen sind. Stauende Lkw belasten das Stadtklima deutlich mehr als intelligent geführte Umgehungsstraßen. Wer diese Problematik nicht erkennt, verkennt die Interessen unserer Bürger und befördert den Klimanotstand.“

Dies betonten die Christdemokraten in einer Pressemitteilung im Februar 2020.

Der Schwerlastverkehr werde in und um Unna aufgrund von Baustellen, zunehmenden Ansiedlungen und drohenden Durchfahrtsverboten in Dortmund enorm ansteigen.“ Mit dem Bau der Umgehungsstraße – Massener Nordspange und Westtangente – müsse umgehend begonnen werden, fordern die Christdemokraten.

Sie seien „äußerst besorgt, dass sich die Verkehrsbelastung für die Unnaer Bevölkerung dadurch erheblich erhöhen wird.“ Weiter erhöhen wird, müsste man hinzufügen, den die Innenstadt leidet bekanntlich schon jetzt an sehr hohem Verkehrsaufkommen und ständigen Staus an neuralgischen Punkten (Kreishauskreisel).

Dass nun die große Nachbarstadt – um Dieselfahrverbote zu vermeiden – einen „Luftreinhalteplan“ mit Lkw-Fahrverboten und weiteren Tempolimits an den Start bringt, könnte den Verkehr auf Unnaer Gebiet noch weiter anschwellen lassen, fürchtet die CDU.

„Wir fordern, dass umgehend mit der Realisierung der OWIIIa mit den Abschnitten Massener Nordspange und Westtangente auf Unnaer Gebiet zu beginnen ist. Vor diesem Hintergrund halten wir es für dringend erforderlich, dass die Planungslücke für den Bau dieser Straßen schnellstens geschlossen wird. Die CDU Unna fordert daher weiter, dass sich die Städte Dortmund, Kamen und Unna kurzfristig mit dem Land zusammensetzen und eine Lösung finden.

Die Positionen der Dortmunder Politik:

  • OB-Kandidat Thomas Westphal (SPD) betonte die Notwendigkeit der L 663n zur Entlastung des Hellwegs, allerdings solle die Straße nur zwei- statt vierspurig gebaut werden und keinen Lkw-Durchgangsverkehr aufnehmen.
  • Ingrid Reuter (Grüne) sprach sich gegen den Weiterbau aus. Sie verwies auf die Zerstörung eines ökologisch wertvollen  Naherholungsgebietes und zweifelte an der Entlastungwirkung für den Hellweg.
  • OB-Kandidat Utz Kowalewski (Linke) betonte, dass der Hellweg auch ohne L663n entlastet werden könnte. Dazu solle 2021 eine Planungswerkstatt durchgeführt werden. Eine der artenreichsten Lebensräume Dortmunds dürfe keiner vermeidbaren Straßenplanung zum Opfer fallen.
  • FDP-Ratskandidatin Susanne Bartolomé befürwortet den Neubau der Straße, allerdings müsse ein spürbarer Entlastungseffekt für den Hellweg erreicht werden.

VORER – NACHHER (Quelle: BI)

Einig war man sich, dass zunächst die Verkehrs- und Umweltgutachten aus den Jahren 2009 und 2011 gesamträumlich aktualisiert werden müssten. Es müsse verhindert werden, dass überregionaler Lkw-Verkehr angezogen werde. Hierbei sei auch die Planung der Nordspange sowie die Ausweitung der Naturschutzgebiete „Wickeder Holz“ und „Wickeder Ostholz“ mit dem Pleckenbrinksee zu berücksichtigen.

Die Ergebnisse der Untersuchungen sollten mit Bürgern und Umweltverbänden diskutiert werden, bevor das Linienbestimmungs- und Planfeststellungsverfahren eingeleitet wird. Hierzu gehören auch verkehrsberuhigende Maßnahmen auf dem Hellweg, die unabhängig vom Weiterbau der L663n realisiert werden könnten.

Quelle: Pressemitteilung Bürgerinitiative „Schützt unseren Freiraum“ (BISuF)

 

 

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