Auch Unna war dabei – Tausende Motorradfahrer demonstrierten gegen Fahrverbote

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Beeindruckende Mengen an Motorrädern an den Düsseldorfer Messehallen. (Foto: Marcel Verbic, Unna)

Sonntagsfahrverbote für Motorräder: Zu Tausenden zeigten die Biker an diesem Wochenende, was sie von den Plänen des Bundesrates gegen Motorradlärm (wir berichteten) halten.  In NRW wurde unter anderem in Siegen, Essen (am heutigen Sonntag) und gestern auf den Düsseldorfer Messeparkplätzen demonstriert.

Dort versammelten sich nach Medienberichten in der Spitze gut 8000 Motorradfahrer. Unter ihnen waren auch Biker aus dem Kreis Unna. So stellte uns Marcel Verbic aus Unna-Königsborn, der zusammen mit einem Nachbarn in die Landeshauptstadt fuhr, Fotos von der Demo zur Verfügung.

Die Demonstrationen in NRW verliefen bis auf wenige Verkehrsbeeinträchtigungen störungsfrei, bilanzierte die Polizei am Sonntagabend.

Was wollen die Biker?

Mit ihren bundesweiten Demos haben Tausende Motorradfahrer an diesem Wochenende öffentlichkeitswirksam gezeigt, was sie von der Initiative des Bundesrats zur Reduzierung von Motorradlärm halten.

Einig ist sich die Länderkammer wie von uns berichtet darüber, dass die zulässigen Geräuschemissionen aller Neufahrzeuge künftig begrenzt werden. Künftig soll ein Maximalwert von 80 Dezibel (db/A) gelten, der in etwa der Lautstärke eines vorbeifahrenden Lkw oder eines Rasenmähers entspricht. Bei „gravierenden Lärmüberschreitungen“ soll jedes Fahrzeug sofort von der Polizei einezogen werden dürfen.

Außerdem soll Tuning härter bestraft werden, wenn das Motorrad dadurch erheblich lauter wird. Das Sound-Design, über das Fahrer die Geräuschkulisse selbst einstellen können, solle verboten werden.

Und: Die Länder wollen eben beschränkte Motorrad-Fahrverbote an Sonn- und Feiertagen ermöglichen.

Die Enscheidung darüber muss nun die Bundesregierung fällen. Feste Fristen gibt es hierfür nicht.

Der Bundesverband der Motorradfahrer krititisierte vorige Woche „die einseitige Fokussierung beim Thema Lärm auf die Motorräder“. Es sei ein Unding, mehr als vier Millionen Motorradfahrer wegen Fehlverhaltens einer Minderheit über einen Kamm zu scheren. „Bei Autofahrern, etwa bei den illegalen Straßenrennen in Städten, geht man auch gezielt gegen die Verursacher vor. Hier muss gleiches Recht für alle gelten.“

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