Lesermeinung: Sanierung der Unnaer Schultoiletten – auf der Strecke bleiben die Kinder

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Symbolbild - Quelle Pixabay

Über das Dauerthema „Sanierung der Schultoiletten“ ärgert sich dieser Leser aus Unna.

Der Familienvater führte anlässlich der weiterhin aufgeschobenen Grundsanierung der Massener Sonnenschultoiletten  (wir berichteten) seine Grundgedanken aus:

„Eine Sanierung der Schultoiletten… ein ewig währendes Thema.

Möglich würde das nur, wenn die Entscheidungsträger diese Toiletten auch benutzen müssten, dann würde der Bedarf gesehen. Klingt polemisch, ist aber so.

Es geht hier nicht um Spa-Bereiche für Kinder auf Kosten des Steuerzahlers, wohlgemerkt.

Was haben wir uns in den Elternvertretergremien der Liedbachschule den Mund fusselig geredet über dieses Thema. In anderen Schulen ist es aber genauso. Auf der Strecke bleiben die Kinder, denen Jahr um Jahr eine Toilette versprochen wird, vor denen sie keine Angst haben.

Ja, Angst. Die Druckspüler machen einen Heidenlärm und sind natürlich ein Problem, alle, die behaupten, „Das war früher doch auch keines!“, verkennen die Lage.

Kein Kind kennt mehr von zu Hause Druckspüler, die Erstklässler werden erstmals in Grundschulen damit konfrontiert und bekommen schon vorher die Angst vor der Schultoilette durch Mitschüler mit.

Dann wird halt nicht abgedrückt, der nächste Schüler ekelt sich zu Recht vor der Schüssel mit den Hinterlassenschaften…

Das ist ein Kreislauf. Was bleibt?

Kinder, die sich auf dem Weg nach Hause einnässen, weil sie es nicht mehr halten können; Kinder, die nichts trinken, um nicht zum Klo zu müssen; Kinder, die Unterleibschmerzen haben, weil sie sich nicht auf Schultoiletten setzen.

Ich rede hier nicht von WC-Anlagen, die Jugendliche beschmieren oder zerstören, sondern im Turnus, den der Träger bezahlt gereinigte und instand gehaltene Anlagen in Grundschulen.

Wer kann, wer will, wer wird das ändern? Frank Ellerkmann, Dirk Wigant, Frank Murmann, Katja Schuon, Jens Ole Wilberg, Claudia Keuchel, Ingrid Kroll…“

Eike Steckel, Unna

1 KOMMENTAR

  1. Das ist ja ein ganz schlimm für die Kinder. In dem jungen Alter von 6 Jahren dürfen sie meiner Meinung nach mit einem Druckspüler noch nicht in Kontakt kommen. Kein Wunder das die Kinder in Panik geraten.

    Wenn man ein Handy oder eine Spielbox benutzen kann ist das noch lange keine Reife für die Bedienung eines Druckspülers. Schließlich ist das verängstigte Kind in diesem Moment ganz alleine in einem engen Raum. Das Kind wird sicherlich traumatisiert.

    Niemand hilft den Eltern. Sie können anscheinend ihren Kindern die Angst vor dem Druckspüler nicht nehmen. Die Eltern werden bei diesem sehr komplizierten Thema allein gelassen. Die Eltern können ihren jungen Kinden soziales Verhalten, gute Ernährung und Umsichtigkeit in Straßenverkehr beibringen.
    Aber einen Druckspüler zu erklären und dem Kind die Angst zu nehmen ist verständlicherweise eine Nummer zu groß.

    Hier muss seitens der Schulleitung schnell gehandelt werden. Man sieht es ja. Wenn nicht gedrückt wird, versiffen die Toiletten und die Kinder geraten in eine gesundheitliche Schieflage.
    Vielleicht gibt es ja einen versierten Installateur, der den Kindern behutsam diese Technik erklären kann und auf ihre Ängste eingeht.
    Aus eigener Erfahrung weiss ich, das es etwa bis zur zweiten Klasse dauert, bis ein Kind mutig genug ist, einen Druckspüler alleine zu bedienen.

    Ich hoffe, dass sich die Politik diesem wichtigen Thema so schnell wie möglich annimmt. Es geht um die Zukunft von ganz zarten Seelen und völlig überforderten Eltern.

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