Lasst uns zu Ikea fahr´n… War da was mit Corona?

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Warten auf Einlass in der langen Schlange vor dem Ikea-Einrichtungshaus in Kamen, Samstagmittag, 2. Mai. (Foto: Privat)

UPDATE – Ikeas Sicherheitskonzept soll überarbeitet werden

„Hallo, ihr Lieben. Komme gerade aus Kamen. Verkehrschaos um IKEA. Corona ist hier ausgeklammert. Als wenn nichts wäre. Zurbrüggen genauso. Autos stehen bis Ampel Feuerwache.“

So meldete uns am frühen Samstagnachmittag, 2. Mai, eine Leserin, die über den Andrang auf das schwedische Möbelhaus „trotz Corona“ zwischen Sprachlosigkeit und ziemlichem Entsetzen schwankte.

Wir stellten ihre kurze Beobachtung auf Facebook zur Diskussion – eine Flut von Kommentaren war die Folge, viele von Lesern, die an diesem ersten Samstag im Mai ähnliche Beobachtungen im Umfeld vieler anderer Einrichtungshäuser und Baumärkte gemacht hatten. Unter anderem auch am Ikea-Haus in Dortmund-Kley:

Weitere Schilderungen von Leserinnen und Lesern sind unten wiedergegeben.

Am Samstagabend schrieb uns eine Leserin aus Unna an, die die überbordende Diskussion still verfolgt hatte und uns daraufhin ihre Erfahrungen schon vom Freitagabend in der Woche zuvor im Kamener Ikea-Haus schilderte. Ihr deutliches Fazit: „Ich fahre dort nicht wieder hin.“

„Wir hatten am Freitag voriger Woche einen Wasserschaden. Click und Co funktionierte nicht bei Ikea Kamen für die Sachen, die ich dringend benötigte ☹.

Ich bin extra erst um 19:30 Uhr hin, weil ich dachte, die Ikea Touristen sind bis dahin weg. Es gab auch keine Schlange mehr draußen und eigentlich keinen Einlass mehr.

Aber da sind Leute echt hingefahren, um Plastikblumen und Kissen zu kaufen, oder Bilderrahmen… andere wieder rannten herum, die haben ganze Schlafzimmer gekauft oder Matratzen… Jugendliche mit Oma und Opa.

Zum Mindestabstand, Sicherheitsvorkehrungen.. okay, es war vor Ladenschluss. Aber nein! Es achtete niemand mehr darauf, ob man oben einen gelben Hackenporsche genommen hatte oder nicht.

In der Warenabteilung unten laufen alle querbeet ohne Mindestabstand. Der Wagen bleibt irgendwo stehen und man schlendert durch die Gänge. Wer schnell zur Kasse will, wird böse überrascht. Die Schlage steht 3 Abteilungen vorher still , keine Markierungen, kein Abstand. Man wartet abends ca. eine Stunde, um bezahlen zu können. Bei den vier Expresskassen sind jeweils zwei gesperrt.

Wenn man im Hochregallager angekommen ist, wird nicht durch Personal oder Sicherheitsdienst hingewiesen, dass man auch bitte die äußeren Kassen benutzen kann, um die Schlange zu vermindern.

Ich fahre dort aber nicht wieder hin, dass weiß ich nach dem Erlebnis.“

Was sich am Samstag auf den Zufahrtstraßen auch um andere große Häuser herum abspielte, schilderten zahlreiche Leserinnen und Leser auf Facebook. 

Ich wollte heute Vormittag kurz bei Tedox rein , aber bei der schlange hab ich mir das dann geschenkt . Im strömenden Regen bis auf den Parkplatz stehen ?

  • Wir waren kurz bei Kaufland in Kamen und beim Bäcker Geiping (Hornbach) wo es heute auch schon sehr voll war, wollte ja eigentlich bei Dehner noch rum, für unsren Garten und Blumenkasten meine Blumen kaufen, aber wie wir diese Schlange auf der Hauptstraße sahen, was sich ziemlich weit hoch zog ,gab es nur eins.. ab nach Hause, hole eben die Blumen dann im laufe der Woche, normal war das nicht, dachte erst normaler Ampelstau.. ob die alle zu Ikea wollten keine Ahnung, also nach Dehner rum kam man nicht mehr rein.

Also ich war heute auch im Globus Baumarkt an der Feldstraße. Die Einkaufswagen sind abgezählt, damit nur eine gewisse Anzahl an Personen im Geschäft sind. Drin war es nicht voll und alle haben super Anstand gehalten. Der Parkplatz war allerdings tatsächlich zum Bersten voll, aber ich denke, die meisten waren bei Zurbrüggen und Oskar, da standen lange Warteschlangen draußen.

  • Ich hab echt keinen Bock mehr. Alle wollen, dass es besser wird, aber dann auf zu Ikea und Co. Auch gestern erst gesehen. Ü80 gibt eine Party. Mehrere fremde Autos parkten vor der Haustür und gib ihm. Ne. Ehrlich. Macht alles wieder auf und lasst allem seinen Lauf und fertig.

Wir waren mittags bei Kaufland in Kamen. Nach Hause geht es Richtung Unna. Da war es schon so voll, dass wir über Kamen-Heeren heimgefahren sind. Ich glaub immer noch, das ging schneller.

  • Zurbrüggen keine Einlasskontrolle…nix….drinnen kein Mindestabstand…alles wie immer. Der Italiener verkauft vor Zurbrüggen Waffeln. Alle drubbeln sich davor…und die Verkäufer haben keinen Mundschutz. Es war beängstigend! Das Ordnungsamt sollte mal mehr kontrollieren!

So lange sich alle an die Regeln halten, ist es egal, wie voll es irgendwo ist. Es wird doch grundsätzlich nur eine bestimmte Anzahl von Personen reingelassen und Schlange stehen die Menschen überall. Wenn es für die kein Problem ist, stundenlang dort rumzustehen – why not. Verstehe das Problem nicht. Panikmache ist auch nicht das Wahre… Finde es sogar gut, wenn Menschen mal ihre eigenen 4 Wände verlassen.

  • So ist es seit dem Shutdown aber in Lebensmittelmärkten, Baumärkten, Gartencenter, Tiefutterläden, Drogeriemärkten… und das ohne Schutzmasken. Und trotzdem war die Reproduktionszahl herunter gegangen, bzw gleich geblieben.

Ich frag mich allen Ernstes, warum für uns Kontaktsperre besteht. Wir sind gegen 11 Uhr über die Hochstaße in Kamen gefahren, da war es schon brechend voll. Mein Partner wunderte sich und meinte, es war bestimmt ein Unfall auf der Autobahn, wegen der ganzen auswärtigen Nummernschilder. Von wegen. Alles wollte zu Ikea. Und wir sollen zu zweit zu Hause sitzen oder spazieren gehen????

  • Und Tedox in Unna ist auch so voll. Da bin ich aber direkt nach Hause. Also so wichtig kann echt nix sein, dass ich mich da anstelle. Wahnsinn. Bei Globus gibt es nicht mal mehr Einkaufswagen. Das ist mir echt zu doof… Corona haben wohl einige vergessen…

In Lünen Verkehrschaos in der ganzen Stadt. Baumarkt und Kaufland, Wahnsinn.

  • Die Baumärkte platzen aus allen Nähten, warum auch immer. Man hat das Gefühl, dass viele so ausgehungert sind nach der Zwangspause. Und dass auch ganz viele einfach nur Langeweile haben. Was passiert, wenn Montag noch die Friseure dazu kommen…..au hah.?

2 KOMMENTARE

  1. Es ist schon ein Trauerspiel zu sehen wie die Entbehrungen der letzten Wochen, die aufreibende Kinderbetreuung und Nachhilfe in Verbindung mit Homeoffice aufs Spiel gesetzt werden.
    Nicht weil notwendigen Besorgungen erledigt werden, die Kinder wieder professionelle Lernmöglichkeiten erhalten oder Kleinkinder wieder soziale Kontakte lernen.
    Nein weil konsumsüchtige Vollidioten der Kaufgeifer aus dem Mundwinkeln läuft weil sie so dringend Plastikblumen bei IKEA oder den 2 Euro teuren PVC Eimer im Baumarkt brauchen.
    Freizeit statt auf dem Rad oder per Pedes im Wald doch lieber im Baumarkt hat ja seinen Reiz und ein wenig Risiko gehört ja schließlich zum Leben. Und ob ich das Anderer riskiere, was interessiert es mich.
    Ich bedaure nur die die beruflich wirklich auf die Einkaufsmöglichkeiten angewiesen sind oder die dringend erforderlich Arbeiten zu Hause erledigen müssen / derzeit Bauen und dazu Materialien gebrauchen.
    Hoffen wir mal dass uns ein zweiter Schub nicht erreicht und tatsächlich dann eine Ausgangssperre verhängt wird.

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