Bis zu 40 Jugendliche verbreiten Schrecken in Aplerbeck

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Die Polizei kennt die Täter – einige sind in ihren jungen Jahren bereits als intensivkriminell bekannt.

Mehrere Dutzend 14- bis 17 Jahre alte Jugendliche aus verschiedenen Dortmunder Stadtteilen sowie aus Unna sorgen seit  Wochen für Unruhe und Unsicherheit in Aplerbeck. Die Polizei kennt sie, sagt sie.

„Nicht alle von ihnen begehen Straftaten. Manche verhalten sich unflätig gegenüber Passanten und pöbeln sie an“, differenziert die Behörde in einer Pressemitteilung vom Freitagnachmittag (29. Mai).

Für Straftaten verantwortlich sollen demnach überwiegend fünf Jugendliche sein. Auch sie sind der Polizei bekannt. Zwei von ihnen stuft die Kriminalpolizei als Intensivtäter ein: Das „Haus des Jugendrechts“ bearbeitet diese Fälle.

„Im Haus des Jugendrechts an der Landgrafenstraße arbeiten Jugendamt, Staatsanwaltschaft und Polizei seit 2016 eng zusammen, um kriminelle Karrieren jugendlicher Straftäter (und -täterinnen) schnellstmöglich zu stoppen. Die enge Zusammenarbeit unter einem Dach beschleunigt die tägliche Zusammenarbeit“, unterstreicht die Polizei die aus ihrer Sicht erfolgreiche Arbeit der speziellen Jugendkriminalitätsbehörde.

„Etwa 40 Jugendliche treten zu unterschiedlichen Zeiten in Aplerbeck auf“, beschreibt die Polizei sodann die momentane Situation.  „Viele von ihnen leben in extrem schwierigen Familienverhältnissen oder halten sich überwiegend auf der Straße auf. Die meisten stammen unter anderem aus Derne, Wickede, Hörde, Brackel und auch aus Unna. Einer der Intensivtäter wohnt seit einigen Monaten in Aplerbeck. Probleme bereiten nicht nur Jungen, sondern auch Mädchen.“

Zwei kriminelle Jugendliche aus Dortmund und Unna stehen unter dem Verdacht, Jugendliche am helllichten Tag und in den Abendstunden überfallen zu haben. Sie schlugen und traten zu.

„Zeugenaussagen und bereits vorhandene Erkenntnisse der Polizei führten nach Taten schnell auf die Spur der Verdächtigen. Zwischen einem Notruf bei der Polizei und einer vorläufigen Festnahme der Tatverdächtigen vergingen oftmals nur wenige Minuten. War dies nicht möglich, erhärteten präzise Zeugenaussagen und Ermittlungen zügig den Verdacht, dass bereits bekannte Jugendliche die Tat begangen haben“, so heißt es weiter in der Pressemitteilung.

Polizeipräsident Gregor Lange: „Raubüberfälle sind eine starke Belastung für die Opfer. Die aus Gruppen heraus begangenen Straftaten führen zu Verunsicherungen im Stadtteil. Deshalb haben wir unsere Präsenz in dem Bereich deutlich verstärkt. Für die weiteren Schritte ist hilfreich, dass wir die Namen der Haupttäter und auch der Mitläufer bereits kennen.“

Der Polizeichef listet auf, was getan wird:

  • „Die Polizei verstärkt seit mehreren Tagen den Einsatz von Streifenteams in Aplerbeck.
  • Die Einsatzkräfte nehmen gezielt Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern auf und suchen das Gespräch.
  • Wer zur Verunsicherung im Stadtteil beiträgt, muss mit bis zu 24 Stunden dauernden Platzverweisen und auch mehrwöchigen Bereichsbetretungsverboten rechnen.
  • Die Polizei stellt weiter Identitäten fest und geht konsequent gegen Straftäter vor.
  • Mit Hochdruck soll dafür gesorgt werden, das Problem zu lösen und den Aplerbeckern die gewohnte Sicherheit zurück zu geben.“

Lange: „Es geht bei den uns bekannten Haupttätern um Bedrohung, Körperverletzung, Raub und räuberische Erpressung. Ich möchte klarstellen, dass die Zahl und die Schwere dieser Straftaten eine Untersuchungshaft auch bei Jugendlichen grundsätzlich nicht ausschließt. Die in Aplerbeck aufgefallenen Jugendlichen wären nicht die ersten, die wir mit Unterstützung der Staatsanwaltschaft in die Untersuchungshaft gebracht haben.“

Die Jugendlichen halten sich vornehmlich im Aplerbecker Zentrum, an der Schweizer Allee und im Skaterpark auf. Die Polizei bittet Betroffene von Straftaten, die aus Angst oder anderen Gründen noch nicht die Polizei verständigt haben, die Strafanzeige nachzuholen. Die Polizei bietet Opfern von Straftaten gezielt Hilfe an.

Die Polizei bittet auch Anwohner, die Bedrohungen oder Ruhestörungen ausgesetzt sind, unverzüglich den Notruf 110 zu verständigen.

Quelle: Polizei DO

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